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Krebserregend: Giftige Mineralwolle in Turnhallen-Boden entdeckt

Dass die Turnhalle der Gemeinde ihre besten Jahre hinter sich hat, ist nichts Neues. Der Boden ist kaputt, an den Wänden bröckelt es, die Sportgeräte sind veraltet. Doch damit hatte niemand gerechnet: Bei ersten Untersuchungen zur geplanten Sanierung des Gebäudes wurde im Boden Mineralwolle entdeckt. Der Werkstoff gilt – wenn auch in geringerem Ausmaß als Asbest – als krebserregend.

In der Gemeindeverwaltung wusste man offenbar nichts von der giftigen Altlast im Turnhallenboden. "Es war uns nicht bekannt", gibt Bürgermeister Stefan Weindl auf Nachfrage der PNP zu. Weil die Gemeinde die 1986 gebaute Turnhalle sanieren lassen möchte, wurde vor kurzem der Boden untersucht. Dabei fand man dann die Substanz, die in den 80er und 90er Jahren vielerorts zur Isolierung verwendet wurde. Das Problem: Die von der Mineralwolle freigesetzten Fasern können Lungenkrebs verursachen, wenn sie eingeatmet werden.

Trotzdem ist die Turnhalle in Postmünster nach wie vor in Betrieb. Sie wird hauptsächlich von Vereinen und den Schülern der naheliegenden Grundschule genutzt. Sie toben auf dem grünen Schwingboden, ohne zu wissen, was darunter lauert. "Es besteht keine Gefahr", versichert Bürgermeister Stefan Weindl. "Solange die Mineralwolle unter dem Belag verbaut ist, gibt es keinen Grund zur Besorgnis." Verschwinden werden die Altlasten wohl erst im Zuge der Sanierung. Für die gab der Gemeinderat gestern grünes Licht. Baubeginn ist aber erst frühestens 2019. − cd

Toben auf den Altlasten: Obwohl bei Bodenuntersuchungen giftige Mineralwolle entdeckt wurde, ist die Turnhalle weiter in Betrieb. Gemeinde und Architekt geben Entwarnung. "Die Substanz ist nur gefährlich, wenn sie an die Luft gelangt." − Foto: Döbber

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